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Abschlussreise der Polymechanikerklassen in ein Zentrum der Stahlherstellung

Eine zweitägige Reise führte die Abschlussklassen zu den Hochöfen und Stahlwerken nach Saarbrücken.

Rechtzeitig starteten wir am frühen Donnerstagabend im Car zu unserer Reise, auf der wir bald in einem Stau stecken blieben und in der Folge unser Hotel in Saarbrücken erst eine Stunde nach Mitternacht erreichen.
Bedingt durch die strenge Ruhezeitregelung für den Chauffeur und um den Zeitplan einzuhalten, mussten wir am Freitagmorgen auf mehrere Taxis ausweichen, um den ersten Termin bei Saarstahl zu erreichen.
Im Stahlwerk wurden wir sogleich mit Sicherheitsbekleidung ausgerüstet und mit Informationen über Saarstahl auf die Besichtigung vorbereitet. Diese führte uns über viele Treppen und verwinkelte Wege durch lange Werkhallen an den verschiedenen Stationen vorbei. Live verfolgten wir die Stahlherstellung aus Roheisen und Schrott oder die Stahlveredelung, während uns Herr Divivier fachkundig über die Ereignisse an seiner ehemaligen Arbeitsstätte informierte. 

Unser Chauffeur stand uns mit dem Reisecar kurz vor Mittag wieder zur Verfügung und wir verschoben ins nahe gelegene Dillingen. 
Gerade rechtzeitig hatten wir die ausserordentliche Möglichkeit den Abstich eines Hochofens live zu erleben. Derweil versorgte uns Herr Müller von der Firma Dillinger via Funkgerät und Kopfhörer durch den Fabriklärm hindurch mit interessanten Details rund um die Stahlproduktion.  Gerne hätten sich manche näher an das flüssige Roheisen gewagt, welches sich wenige Schritte vor uns durch die Rinne ergoss. Das erlaubte aber einerseits die Sicherheitsvorschriften nicht und auch die abstrahlende Hitze zeigte uns Grenzen auf. 
Nach einer Fahrt über das riesige Werksgelände und einem kurzen Fussweg über das vordere Ende der Walzstrassen standen wir vis-à-vis der Öfen. Aus ihnen wurden bis zu einem halben Meter dicke Stahlplatten, die schwer wie beladene Lastwagen waren, zum Glühen gebrachten und auf die Walzstrasse geschoben. Wie weiche Knete wurden sie Schritt um Schritt und Zehntels Millimeter genau zu wenig Millimeter dicken Blechen gewalzt. Es war ein eindrückliches Erlebnis, dies aus unmittelbarer Nähe erleben zu können. Für einige Teilnehmer wiederum fast zu nahe… die Intensität der Wärme dieser glühenden Stahlbleche liess die Zuschauer bald in einen "Schatten" weichen.

Am Samstag erwartete uns eine Führung durch die Geschichte des Hochofenwerkes Völklinger Hütte.

   

Diese ist als Weltkulturerbe ausgezeichnet und zeigt auf eindrückliche Art und Weise wie Roheisen hergestellt und bis in 1985 gearbeitet wurde. 

Ein fachkundiger Experte versuchte uns in die Zeit der Produktion zurückzuversetzen, während er uns durch die Anlage führte.

Das Erkunden über Treppen, "Brücken" und einem Labyrinth von Wegen und Gängen in dieser ehemaligen Produktionsstätte hinterliess besonders eindrückliche Erinnerungen an die riesigen Dimensionen, die vielen Farben des Rostes und an die Arbeitsbedingungen vor nicht allzu langer Zeit.
 
Wir bedanken uns für die spannende Exkursion, und wünschen allen angehenden Berufsfachleuten einen erfolgreichen Einstieg in ihre Zukunft!

Roland Bachmann + Urs Anderwert